Multimediale Umweltbildung
Vieles ist noch ungewohnt
(bei Gesprächen fehlt z.B. Gestik und Reaktionen wie Kopfnicken,
und Stöhnen)
Die Benutzer sind noch ungeübt
Vieles befindet sich in der Probierphase
Medienkompetenz (bei Publizisten/Nutzern) muß geschaffen bzw. verbessert werden.
Täglicher Arbeitsablauf im Beruf muß geändert werden
Erfolgskontrolle fehlt bzw. ist teilweise schwerer durchführbar
Multimedia-Didaktik fehlt bzw. ist noch lange nicht ausgereift.
Unkontrollierbarer Medienmix
(absichtliche Querverweise und links nach draußen;
personenabhängig, was diese sonst liest / sieht / hört)
Qualität schwer beurteilbar, Qualitätskontrolle
fehlt
(wer hat einen Text im WWW geschrieben, wurde dieser inhaltlich bei
bei einem Zeitschriftenaufsatz gegengelesen, wie ist der Hintergrund
des Autors, was sind die Ziele des Autors)
Häufig sind Informationen im Internet nur schwer oder nicht auffindbar (erzeugt Frustrationen).
Orientierungsverlust
Man verliert sein Suchziel bei einer Online-Recherche aus den Augen
(Lost in Cyberspace).
Irreales Lernen
Das Erleben vor Ort wird durch ein virtuelles Lernen ersetzt; d.h.
statt Naturerfahrungen zu machen, wird Wissen abstrakt
angehäuft.
Teilweise mangelhafte Software
Schlechte Software mit inhaltlichen und / oder technischen Problemen
können zu Frustrationen bei den Nutzern führen.
Rechtliche Probleme
In der Regel sind die Rechte an Broschüren, Grafikelementen,
Photos, Stadtpläne usw. nur für den Druckbereich vergeben,
nicht aber für die digitale Nutzung. Der Einsatz einer einfach
digitalisierten Broschüre im WWW kann zu rechtlichen Problemen
führen. Daher sollte dies im Vorfeld stets abgeklärt
werden, um eine Klage zu vermeiden.
Multimedia-Didaktik
Allgemein macht sich die meines Wissens fehlende Multimedia-Didaktik
negativ bemerkbar. Da es sich bei Computeranwendungen um ein neues
Medium aus den achtziger Jahren handelt und Multimedia mit dem
Computer erst in den Neunzigern auftritt, gibt es keine Didaktik als
Lehre vom Unterricht mit diesem Medium. Es ist noch nicht
geklärt, mit welchen Medien welche Information bei bestimmten
Zielgruppen am besten vermittelt werden soll. Hier werden noch
zahlreiche Untersuchungen stattfinden, bis die besten Methoden
erarbeitet worden sind.
Hohes Ablenkungspotential
Wer mit dem Internet arbeitet, sollte am Anfang auf die Problematik
Sex und Pornographie eingehen und die Suche bzw. Nutzung während
des Seminars untersagen. Im Internet kann man bei Recherchen auch
schnell das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren. Dieses sollte
also vorher genau bekannt sein und immer wieder erinnert werden. Auch
andere Themen können leicht ablenken ;-)
Auftauchen von neuen oder kritischen Informationen
WWW-Recherchen können für den Lehrenden unbekanntes, aber
auch unerwünschtes (z.B. pro-Atomkraft-Informationen) zu Tage
fördern. Der Umgang mit einer solchen Situation sollte
vorbedacht werden.
Wissens- und Kontrollverlust
Mit dem Auftauchen von neuen oder kritischen Informationen verbunden
ist eine Kompetenz- und Machteingrenzung. Der Lehrende hat nicht mehr
die alleinige Kompetenz (nach dem Motto - was ich sage ist Gesetz),
sondern es können Fachleute befragt werden und die Aussagen des
Lehrenden wiederlegt werden.
Unberechenbarkeit
Der Unterricht ist schwerer vorhersehbar (wann werden welche
Informationen gefunden) und auch lenkbar. Viele Lehrenden werden dies
als unbequem und sogar gefährlich betrachten. Es besteht auch
ein Unsicherheitsfaktor für die Gestaltung der Stunden.
Technische Probleme
Es treten zahlreiche technische Probleme auf. Im Gegensatz zu einem
Buch muß ein Computer mit neuer Software versorgt werden, die
Probleme machen kann. Computer neigen dazu, im falschen Augenblick
abzustürzen oder Dokumente zu vernichten. Bei Stromausfall
muß ein Unterricht mit konventionellen Mitteln fortgesetzt
werden (bei Vorträgen haben Profis immer Folien dabei).
Verschiedene Programmversionen (Microsoft Word) oder Betriebssysteme
(Mac, Windows, Unix) sorgen immer wieder für unangenehme
Überraschungen.
siehe auch:
Yankelovich, Nicole (1997): Introduction to the Internet for
Teachers - Reality
vs. Hype
(Internet-Probleme)
Erstinstallation: November 1999
© Marc Jelitto 1999, 2000, marc@evaluieren.de